Bericht vom September 2017 Anfänge des Musikanten-Stammtisches Der erste Stammtisch beim Aumeier in Schierling war am 6. April 2013 Der Musikanten-Stammtisch im Gasthaus „Zum Aumeier“ in Schierling erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Es kommen inzwischen Musikanten und Zuhörer auch von weit her. Entstanden ist dieser Stammtisch aus einer Sitzweil und aus dem Engagement von Marille Gangl, Kathi Grünbeck und Heinz Langenmantel. Vor sechs Jahren fand im Aumeier-Saal eine sehr gut besuchte Sitzweil statt, die auch der Wirtin Kathi Grünbeck sehr gefiel, obwohl sie in der Küche ja nur einen Teil davon mitbekam. Schon damals keimte in ihr der Gedanke, dass es doch schön wäre, öfter Veranstaltungen mit handgemachter Volksmusik zu organisieren, vielleicht sogar regelmäßig. Aber erst ein Jahr später bei der nächsten Sitzweil kamen Kathi, die Musikantin Marille Gangl und der damalige Besucher Heinz Langenmantel ins Gespräch. Da auch Heinz ein Instrument spielt, beschlossen sie, in der Gaststube einen Musikanten-Stammtisch einzuführen.
Am 6. April 2013 trafen sich dann Marille, Heinz und Hein Liebl als Musiker sowie ein paar wenige Zuhörer und machten sich einen schönen musikalischen Abend. Nachdem bekannt ist, dass aller Anfang schwer ist, wollten sie nicht gleich wegen der geringen Beteiligung aufgeben. Beim nächsten Stammtisch am 4. Mai waren es nur noch Marille und Heinz als Musizierende, aber schon ein paar mehr Zuhörer. Es dauerte dann fast bis zum Jahresende, bis sich der erste Samstag im Monat als Termin für den Musikanten-Stammtisch herum gesprochen hatte und sowohl mehr Musikanten als auch mehr Besucher kamen. Im Dezember waren es dann schon sechs Spieler und ziemlich viele Gäste. Der Durchbruch kam im Januar 2014, als erstmals 14 Musikanten aufspielten und die Gaststube samt Nebenraum wirklich voll war. Seither finden die Musikanten-Stammtische bis auf ganz wenige Ausnahmen immer noch am ersten Samstag jeden Monats statt. Im Februar kommen die Musikanten und auch einige Gäste verkleidet oder haben zumindest Faschingshüte auf. Im Advent werden in der ersten Stunde weihnachtliche Gedichte und Geschichten vorgelesen und Weihnachtslieder gesungen. Sogar den kirchlichen Segen gab es schon einmal, als ein Priester aus Fulda, der im Gasthaus übernachtete und sich „diese wunderschöne Musik“ anhören wollte, den Besuchern den Segen spendete. Auch der musikalische Biergarten beim Herbstmarkt 2016 entstand aus dem Musikanten-Stammtisch und wer da war, war begeistert. Im August wurde immer eine Sommerpause eingelegt, die heuer allerdings auf den September verschoben werden musste.
Inzwischen waren schon 58 einzelne Hobby- und auch Profi-Musikanten im Alter zwischen 10 und 87 Jahren sowie neun Gruppen anwesend. Die älteste Musikantin ist Resi Lanzinger, die mit ihrer Gitarre und ihren sehr lustigen Liedern alle begeisterte. Jüngster Musikant war lange Zeit Jonas Wallner, der im Dezember 2014 als 13-jähriger zum ersten Mal dabei war und mit seiner Steirischen Harmonika, seinen Liedern und seinen Gstanzln immer tolle Stimmung in die Gaststube bringt. Seit März 2017 ist der damals noch 10-jährige Jan Grau der jüngste Musizierende des Stammtisches. Und er mischt mit seinem Akkordeon und seinen Liedern die Besucher ganz schön auf.
Das Besondere an diesem Musikanten-Stammtisch ist die Mischung. Einige der Musikanten sind richtige Entertainer und heizen die Stimmung in der Gaststube gewaltig auf, andere spielen einfach bekannte Lieder zum Schunkeln oder zum Mitsingen, wieder andere singen selbst geschriebene Lieder, nochmal andere tragen Gstanzln (Hermann Dietlmeier, Jonas Wallner) oder gesungene Witze vor. Und es werden auch Witze erzählt (Sepp Forster, Mane Schmid oder die Musikanten). Man weiß vorher nie, was einen das nächste Mal erwartet. Die Stamm-Musikanten Marille Gangl, Heinz Langenmantel, Helga Bernt sowie Christa und Albert Eschlbeck sind eigentlich immer da. Oswald Wendl, Herbert Pflamminger, die beiden Youngsters und ein paar andere kommen relativ oft und manche schauen nur zwei Mal im Jahr vorbei, wie die „Luisss Leitn Musi“ oder das „Schierlinger Blech“.
Ein einziges Mal waren bisher fast nur weitgereiste Musikanten da, zum Beispiel aus Wenzenbach, Hemau, München, Wolnzach, Eschenbach bei Grafenwöhr oder Marbach am Neckar. Die meisten Musizierenden kommen aber aus Schierling und dem Umkreis, wie aus Aufhausen, Geiselhöring, Pfaffenberg, Ergoldsbach, Rottenburg, Abensberg, Kelheim, Regensburg oder Pfatter und vielen Ortschaften dazwischen. Der Zuhörer mit der weitesten Anreise – außer dem Priester aus Fulda – war jemand aus Eschenbach zwischen Weiden und Bayreuth.
Viele unterschiedliche Musikanten haben auch viele unterschiedliche Instrumente. Die meisten spielen zwar Steirische, aber man konnte auch Blech- und Holzblasinstrumente, Kontrabass, Gitarren und eine Ukulele hören sowie eine Mundharmonika und Rhythmus-Instrumente. Sogar kleine Pannen gab es schon. So riss einmal bei jemand eine Gitarrensaite und ein anderes Mal spielte Fritz Beiderbeck mit so viel Power, dass ihm eine Taste seines Akkordeons heraus sprang. Er hatte aber noch ein zweites Instrument dabei und spielte einfach auf diesem weiter.
Für das dreijährige Jubiläum im April 2016 verfasste Marille Gangl einige „Gstanzln für Schierling“, trug sie vor und bekam dafür sehr viel Beifall. Seit März 2014 hat der Stammtisch auch eine eigene Homepage. Unter www.musikantenstammtisch-schierling.de steht immer der nächste Termin und es sind auch Berichte und Fotos von den vergangenen Stammtischen zu finden.
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